„Von der Zwangsehe zur Goldenen Hochzeit – 50 Jahre Gemeinde Ascheberg“
Vor 50 Jahren, am 01.01.1975, trat die kommunale Neuordnung in Kraft. Der Kreis Lüdinghausen existierte vom 10.08.1816 bis zum 31.12.1974.
Es ist ein Jahrhundert-Reformwerk: Bei der kommunalen Neuordnung schrumpfen 38 kreisfreie Städte auf 23 Städte und 57 Kreise auf 31 Kreise. Von 2362 Gemeinden bleiben nach erbitterten Kämpfen am Ende 395 übrig. Auf Einladung der Seniorenunion DAH stellte Theo Heitbaum sein Buch „Von der Zwangsehe zur Goldenen Hochzeit – 50 Jahre Gemeinde Ascheberg“ vor, das mittlerweile über 1000 Mal verkauft wurde. Zu Gast waren auch Bürgermeister Thomas Stohldreier, sowie Bürgermeister a.D. Dr. Bert Risthaus und der ehemalige Gemeindedirektor Bernhard Thyen.
In seiner Begrüßung sagte Bürgermeister Thomas Stohldreier: „Unsere Demokratie in Ascheberg lebt, wir setzen uns weiterhin mit Elan dafür ein, dass unsere drei Gemeindeorte lebenswert und liebenswert bleiben“. Er lobte seine Vorgänger Dieter Emthaus, und Dr. Risthaus sowie den ehemaligen Gemeindedirektor Thyen mit den Worten „Sie sind drei starke Anpacker, die die Entwicklung Aschebergs vorangebracht haben.“
Nach der Begrüßungsrede stellte Theo Heitbaum sein Buch anhand einer Präsentation vor. 1000 Bilder konnte ich in ein Buch bringen, habe mich aber auf Rat und Verwaltung für den heutigen Nachmittag beschränkt.
In seinen Skizzen aus dem März 1973 ist zu entnehmen, dass Ascheberg und Herbern eine Gemeinde im Kreis Warendorf bilden sollten. Im Frühjahr 1974 wird die Gemeinde Ascheberg dem Kreis Coesfeld zugeordnet. Die erste Ratswahl in der Gemeinde Ascheberg fand 1975 statt. Die CDU holte 73,1 %, die SPD unterlag mit 26,9 % bei einer Wahlbeteiligung von 91 %, so Theo Heitbaum. Am 31. Mai 1975 wurde Bernhard Schütte-Nütgen (CDU) zum Bürgermeister und als erster Stellvertreter Ignatz Wagemen (CDU) und zweiter Stellvertreter Alfons Lohmann (CDU) gewählt. 1979 wurde Bernhard Schütte-Nütgen (CDU) wiedergewählt. Als erste Frau wurde Hedwig Stuer für die CDU in den Gemeinderat gewählt. 1984 war mit der FDP eine dritte Partei im Gemeinderat vertreten und auch Bernhard Schütte-Nütgen (CDU) wurde mit seinem Stellvertreter Alfons Lohmann (CDU) erneut Bürgermeister. Ein Jahr später gab Bernhard Schütte-Nütgen sein Amt an Dieter Heineke (CDU) ab. Im Jahre 1989 gewann die CDU mit 55,7 %, die holte SPD 33,5 % und die FDP 10,8 % der Stimmen. Bei der Ratswahl 1994 kam dann die Zeitenwende, so Theo Heitbaum. Neben der CDU, SPD und FDP wurde erstmals die UWG in den Gemeinderat gewählt. Heiner Knepper wurde der erste SPD-Bürgermeister. Sein Vorgänger Heineke (CDU) und Anne-Marie Bickenbach (UWG) wurden seine Stellvertreter. Als erster hauptamtlicher Bürgermeister wurde Dieter Emthaus 1997 gewählt. 199 gewann er gegen seinen Herausforderer Ludger Wobbe (CDU).
Dieter Emthaus kandidierte 2009 nicht erneut, somit bewarb sich Dr. Bert Risthaus (CDU) auf den Chefsessel im Rathaus. Dieser konnte sich bei den Wahlen 2009 und 2014 durchsetzen, bis er sein Amt an Thomas Stohldreier abgab, der bis zum heutigen Tage Bürgermeister der Gemeinde Ascheberg ist.
Die Oppositionsparteien haben in Ascheberg immer mitgestaltet, und dennoch hat die große Kontiunität – Ratsmitglieder mit über 25 Jahren Ratsarbeit – auch große langfristige Planungen – ermöglicht.
Mehr als 50 interessierte Zuhörer nahmen an dieser Veranstaltung teil, die im Anschluss noch über alte Erinnerungen und Fragen diskutiert hatten.